Über unser Netzwerk
Der Konsum von Suchtmitteln, speziell der Droge Crystal Meth, hat in den vergangenen Jahren auch in unserer Stadt zugenommen. Die Zahl der Betroffenen, die sich ihrer Sucht stellen und in den Beratungsstellen der Stadt Hilfe suchen, nimmt zu, jedoch ist die Dunkelziffer der tatsächlichen Crystal-Konsumenten weitaus höher und nur zu erahnen. Darüber hinaus drängen ständig neue illegale psychoaktive Substanzen auf den Markt.
Zwar können wir sagen, dass wir hier in Dessau-Roßlau sicher nicht vergleichbare Probleme mit Crystal Meth und anderen Substanzen haben, wie verschiedene Großstädte und auch nicht wie grenznahe Städte in Sachsen oder Thüringen.
Dennoch können und wollen wir uns in dieser Stadt nicht zurücklehnen und auf die anderen zeigen…
Denn: Die Folgen, die das Suchtverhalten bei den Konsumenten, die sich im Übrigen in allen Gesellschaftsschichten und nicht nur bei Jugendlichen zeigen, können wir erleben: Folgen, die in Schul- und Ausbildungsabbrüchen enden, im Verlust des Arbeitsplatzes, und der Vernachlässigung der Familie und der Kinder. Aber auch die Zahl der Straftaten, die in Zusammenhang mit der Beschaffung oder unter Einfluss von Suchtmitteln stehen, ist alarmierend.
Was wir vor allem auch feststellen, ist der zunehmend lockere Umgang mit der Thematik. Viel zu oft wird weggeschaut, wenn zum Beispiel im Bekannten- oder Freundeskreis, im Verein, bei Arbeitskollegen oder an öffentlichen Orten Drogen scheinbar immer selbstverständlicher werden und die Gefahren bagatellisiert werden. Viel zu oft hören wir von Schülern oder Jugendlichen, die berichten, dass sie selbst schon Drogen probiert haben, ihnen Drogen angeboten wurden oder dass sie viele andere kennen, die Drogen regelmäßig konsumieren. Viel zu oft entsteht dabei das Gefühl, dass bestimmte Drogen verharmlost werden und vieles „eben cool ist und dazugehört“!
Hierzu sagen wir: „NEIN!“
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, die Akteure, die seit vielen Jahren wertvolle präventive Arbeit in unserer Stadt leisten noch besser zu vernetzen und mit einer Imagekampagne zu unterstützen. Daraus entwickelte sich die Marke „LEBEN OHNE STOFF“.
Die Stadtverwaltung Dessau-Roßlau hat sich daher gemeinsam mit den Suchtberatungsstellen, dem Städtischen Klinikum Dessau und dem Polizeirevier das Ziel gesteckt, ein aktives Netzwerk ins Leben zu rufen, um präventive Aktivitäten zur Aufklärung und Vermeidung von Suchterkrankungen zu bündeln. Wegschauen ist nicht okay!
Den Partnern des Netzwerks für Suchtprävention geht es vor allem darum, die Dessau-Roßlauer zu sensibilisieren, nicht wegzuschauen. Denn wir wollen in unserer Stadt eine Atmosphäre und ein Bewusstsein schaffen, dass wir Drogen hier nicht dulden und dass für ein erfolgreiches, gesundes und erfülltes Leben, keine Drogen erforderlich sind.
Aus diesem Grund starten wir mit dem Netzwerk unsere Imagekampagne Gemeinsam mit anderen Dessau-Roßlauern wollen wir zeigen, dass man keinen STOFF braucht um Erfolg und Spaß zu haben.
Dafür haben wir bereits den jungen Dessauer Musiker gewinnen können: Christoph Sakwerda. Er ist das Gesicht unserer Kampagne und lebt gerade genau das: DURCHSTARTEN – OHNE STOFF!
Zukünftig werden auch weitere Dessauer Sportler, Künstler und Unternehmer Gesicht zeigen und die Kampagne mit ihren Statements unterstützen.
Mit der Fachstelle für Suchtprävention bei der Diakonie Bethanien und den Partnern des Netzwerks werden wir Präventions- und Informationsaktionen anbieten, die zum Beispiel Vereine, Einrichtungen und Unternehmen nutzen können. Denn nur wer weiß, welche Gefahren schon das Probieren von Suchtmitteln mit sich bringen oder wie man erkennt, ob jemand bereits Hilfe benötigt, kann entsprechend handeln. Das Netzwerk wird den Zugang zu präventiven Angeboten erleichtern.
Ganz besonders möchten wir neue Partner gewinnen, die Präventionsaktivitäten durchführen. Dies können Schulen, Sportvereine oder Unternehmen sein. Wenn Sie sich angesprochen fühlen und Interesse an einer Zusammenarbeit haben, so nehmen Sie gern Kontakt auf und werden Sie Teil des Netzwerkes „Leben ohne Stoff“. Wir freuen uns über jede Idee und Unterstützung!
Wer sind unsere Zielgruppen?
Die Vorbeugungsarbeit spricht alle Bürger und Bürgerinnen in allen Lebensbereichen an. Dies birgt eine große Vielfalt der Angebote für verschiedenste Zielgruppen:
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihren Lebenswelten (Familie, Kita bzw. Schule, Freizeit, Ausbildung und Arbeit)
- Angehörige und andere Mitbetroffene
- Suchtgefährdete und -kranke
- Multiplikatoren, die gern präventive Maßnahmen in ihren Institutionen umsetzen wollen, wie pädagogische Fachkräfte, Ausbilder, Trainer, Vereinsmitglieder oder auch Personalverantwortliche in Unternehmen
Und unsere Ziele?
Oberstes Ziel ist es, das Bewusstsein in der Stadt wieder zu schärfen, dass Drogen oder jegliche Art von Suchtmitteln keine Grundlage sind für einen gesunden und sozialkompetenten Lebensentwurf. Darüber hinaus sind Ziele:
- die enge Vernetzung der bereits bestehenden Initiativen und Angebote
- das kontinuierliche Vorhalten und Durchführen von präventiven Angeboten und Fachveranstaltungen
- die Verbesserung des Zugangs zu Informationen und Ansprechpartnern
- die Gewinnung von Netzwerkpartnern zur Verbreitung der Ziele der Kampagne